„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 23. Februar 2017

Gefährder



Ach, was muß man oft von bösen
Buben hören oder lesen!

So lässt Wilhelm Busch die Moritat von Max und Moritz beginnen. Auch heute muss man viel von bösen Buben hören oder lesen. Die heißen in der Regel aber nicht Max und Moritz sondern eher Ömer und Achmed. Und gegen die sehen Wilhelm Buschs schlimme Finger auch wie Chorknaben aus.

Ja, zur Übeltätigkeit,
Ja, dazu ist man bereit!

Die schlimmsten Übeltäter sind heutzutage jene, die die Religion des Friedens allzu wörtlich nehmen. Im Lande Wilhelm Buschs hat das Gesetz ein strenges Auge auf diese Leute, also zumindest ein Auge, das zwar etwas geschwollen ist und meistens auch geschlossen – aber, naja, man weiß, dass es sie gibt. Man nennt sie Gefährder, und gelegentlich tickt auch mal ganz unerwartet einer von denen aus und wird verhaltenskreativ. Also noch verhaltenskreativer als die scheinbar ganz normalen Friedensreligiösen, die nur mal so Leute im Stadtpark vermöbeln, Frauen Treppen hinuntertreten oder wahlweise auch mal gruppenvergewaltigen, Leute am U-Bahnsteig zusammentreten, ihre Frauen an der Anhängerkupplung durch die Straßen schleifen und ähnliche multikulturell-bunte Bereicherungsfolklore der täglichen Einzelfälle, die die moderne teutonische Regionalpresse füllen. Verhaltenskreativ genug, um mit Macheten und Äxten auf die ungläubigen Schweine loszugehen, die ihnen diskriminierend Unterkunft, Verpflegung und Vollpension schenken und dafür gehasst werden müssen, weil irgend ein frühmittelalterlicher Hassprediger das vor eineinhalb tausend Jahren angeblich von irgend einem Dämonen in sein Ohr geflüstert bekommen hat. Oder auch ihre Sprenggläubigkeit dadurch beweisen zu müssen glauben, dass sie sich mit einem Sprengstoffgürtel irgendwo ins Himmelreich zu 72 Jungfrauen detonieren lassen, ohne darüber nachzudenken, was die Weiber da oben mit einem zerfetzten Haufen Schlabber anfangen sollen. Oder statt dem Elchtest den Weihnachtsmarkttest für automatische Bremssysteme an modernen Lastkraftwagen durchspielen, in der idiotischen Hoffnung, dafür von ihrem Herrn der Fliegen besonders gelobt zu werden.

Nun ist die Frage, wie viele dieser verirrten Zicklein des fusselbärtigen Götzen sich so, vor Allem auch im Zuge der offengrenzigen Zuwanderung während der ersten Merkelschen Völkerwanderungswelle, in die deutschen Lande eingenistet haben. Am Anfang, als die Willkommensbesoffenheit und der moralische Herrenmenschentaumel von Lieschen Müller über die komplette Systempresse bis zur gesamten Regierung fest im Griff hatte und selbst leiseste Zweifler zu hassenden und hetzenden Nazis punzierte, waren es gerade Leute wie der oberste Verfassungsschützer Maaßen, die darauf bestanden, dass die einwandernden Horden allesamt aus Engelchen bestehen und Terroristen maximal mit dem Flieger über den Balkan kämen, aber niemals mit der staatlichen serbischen, ungarischen und österreichischen Eisenbahn. Es gäbe keine Gefahr, Deutschland sei ein einziger Ponyhof und alle Ankommenden müssten gesetzestreue Engel sein, die rein zufällig in einem serbischen Dixi-Klo ihre Ausweise verloren hätten.

Dass diese Party, vorhersagbar für und vorhergesagt von jedem denkenden und dafür angespuckten Menschen, in einem ekelhaften Kater zwischen Erbrochenem und Vergewaltigten enden würde, konnte nicht sein weil es nicht sein durfte. Ist aber so. Die Welt ist nämlich eben kein Ponyhof sondern eine Abdeckerei, und die Esel haben gerade die Schlächter hereingelassen.

Schon im September 2016 verkündete dann der Oberste Deutsche Dackelblick Thomas D. M. dem darob recht erstaunten Pöbel (sowie dem kleinen Prozentsatz der für diese Vorhersage Angespuckten, die man noch mehr anspuckte, als herauskam, dass sie auch noch Recht hatten…):

„Innenminister Thomas de Maizière hat vor islamistischen Gefährdern in Deutschland gewarnt. "Ihre Zahl ist mit über 520 Personen so hoch wie nie zuvor", sagte der CDU-Politiker der "Bild".“

Nicht nur, dass es erstaunte, dass es sowas überhaupt gibt, war auch die Anzahl jetzt nicht so ohne. 520 „Personen“ also. Islamistisch. Nicht muslimisch. Islamisten sind ja keine Muslime. Sie behaupten ja nur, welche zu sein. Wie genau jetzt die Definition von Muslim lautet, wenn jemand, der an Allah glaubt, seine Schriften wörtlich nimmt und nach seinem Vorbild das Khalifat errichten will, und zwar mit genau jenen Mitteln, die der Prophet dafür anleitet, kein Muslim ist, erschließt sich mir nicht. Der Religionsexperte und Muslimfachmann Thomas D.M. kann das auch nicht wirklich erklärbären. Und warum in unseren Augen nur die wahre Muslime sind, die in den Augen jener, die sich für wahre Muslime halten, keine Muslime sind, auch nicht.

Was genau jetzt ein Islamist ist, wenn nicht ein Muslim, der einfach nur seinen Glauben ernst nimmt, weiß ich auch nicht. Warum es diese Bezeichnung überhaupt geben soll, auch nicht. Aber das geht mir ja auch bei „Islamophobie“ so. Ich habe keine Phobie vor dem Islam. Mich kotzen nur einige seiner Vertreter, und da ganz besonders jene, die glauben, ihr Götze benötige heldenhafte Soldaten, grenzenlos an. Wenn die irgendwo im Keller sitzen und glauben, sie müssen sich für ihren Propheten geißeln, dann sollen sie das tun, ist mir egal, aber sie sollen uns in Ruhe lassen!

„In dem Interview warnte der Innenminister jedoch davor, angesichts islamistischer Gewalttaten Muslime unter Generalverdacht zu stellen.“

Erstens wissen wir, was es heißt, wenn der Herr Innenminister warnt. Wer seine Warnung nicht ernst nimmt, bekommt schon mal Hausbesuch von seinen bemützten Truppen. Hausdurchsuchungen wegen „islamophober Hetzpostings“ sind wichtiger als die 520 hassverseuchten sprenggläubigen Religionsfanatiker.

Zweitens stellt doch niemand alle Muslime unter Generalverdacht. Man geht ihnen einfach aus dem Weg. Ich bringe meinen Kindern auch bei, fremden Männern, die ihnen Süßigkeiten anbieten oder etwas um die Ecke zeigen wollen oder ihnen das Einsteigen in ihr Auto anbieten mit dem „Generalverdacht“, pädophile Arschlöcher zu sein, zu begegnen. Jeder sich ganz offen als Anhänger dieser Religion zeigende kann ein Sprenggläubiger sein. Muss nicht, sondern kann. Das reicht zum Ausweichen.

Einen Verdacht, also auch einen Generalverdacht, können Privatpersonen gar nicht haben. Einen Verdacht haben Behörden. Zum Beispiel den Generalverdacht  der Finanz gegen jeden Unternehmer, Steuerbetrüger zu sein, der diesen in die Pflicht nimmt, permanent seine Unschuld nachzuweisen. Oder der Generalverdacht der Polizei, Autofahrer würden besoffen oder ohne Schein unterwegs sein, was Pauschalkontrollen rechtfertigt, denen man sich nicht entschlagen darf, weil der Verzicht auf den Beweis der Unschuld automatisch als Schuldeingeständnis gilt und zur Strafe führt. Ein Minister sollte wissen, welche Worte er einsetzt. Dass unsere Journalisten, die die Kunst der Worte eigentlich gelernt haben sollten, dazu nicht mehr in der Lage sind, steht ja auf einem anderen Blatt.

„Es sei ein Missbrauch der Religion, sich für Mordanschläge auf den Islam zu berufen, sagte de Maizière. Der islamistische Terrorismus habe zwar etwas mit dem Islam zu tun. Aber der Islam trage "keineswegs den Keim des Terrorismus in sich".“

Na wenn der das sagt, dann muss es ja so sein. Ist ja Islam-Experte. Und wem das nicht reicht, der sei an die explizite Warnung erinnert, eine andere Meinung zu haben als die offizielle. Muss man nicht mehr kommentieren, ist einige Monate alt, Schwamm drüber. Dieses Floskelbingo haben wir oft genug gehört. Die glauben ihr Gesülze doch selbst nicht.

Heute meldete sich der Maaßen wieder zu Wort, eh schon wissen.

„Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sieht eine stark zunehmende Zahl von gewaltbereiten Islamisten in Deutschland. "Wir zählen inzwischen 1.600 Personen zum islamistisch-terroristischen Personenpotenzial", sagte BfV-Präsident Hans-Georg Maaßen auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin. Ende Dezember hatte der Verfassungsschutz noch rund 1.200 solcher Personen ausgemacht.“ 

Hui, da sind mal eben innerhalb von 5 Monaten aus De Maizieres 520 „Gefährdern“ glatte 1.600 geworden. Schon Ende letzten Jahres waren es 1.200.
Was, wieviel? 1.200?
Kann nicht sein. Der MDR hat doch am 23. Dezember noch getönt:

„In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundeskriminalamts 550 sogenannte Gefährder.“

Einen Tag vor Weihnacht sind es 550, am Jahresende bereits 1.200? Hui, das nennt man Blitzradikalisierung. Da sieht man mal, wie traumatisierend das Weihnachtsfest für Muslime sein muss. Oder wie inspirierend der LKW-Bremsentest auf einem Weihnachtsmarkt. Ich weiß nicht. Dass die Medien falsche Zahlen verbreiten kann ja nicht sein, das wären ja Fake News, und sowas verbreiten nur die anderen.

Doch zurück zum Jetzt. Da knallt ja die Bundesregierung mit einem Gesetzesentwurf raus, der von den linken NGO-Anwälten bis Pro Asyl die Wellkammisten in Schnappatmung versetzt.

„Vor allem will der Staat härter gegen kriminelle und gefährliche Migranten vorgehen. Wenn der Beschluss wie erwartet zügig und ohne große Änderungen durch den Bundestag kommt, kann künftig Abschiebehaft gegen einen ausreisepflichtigen Ausländer, „von dem eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben oder bedeutende Rechtsgüter der inneren Sicherheit ausgeht, künftig auch dann verhängt werden, wenn die Abschiebung nicht innerhalb des Dreimonatszeitraums möglich sein wird“. Bisher wird in solchen Fällen die allgemeine Gefährdung durch den mittelfristig nicht Abschiebbaren in Kauf genommen.“

Hat das jeder verstanden, was da auf N24/Welt steht? Man hat bisher eine allgemeine Gefährdung von Leib und Leben der schon länger oder auch kürzer hier Lebenden billigend in Kauf genommen, und gefährliche Kriminelle, also Gewalt- und Intensivtäter fröhlich durch die Gegend spazieren lassen. Scheiß auf Kollateralschäden. Und man macht das bis heute so und vielleicht auch in Zukunft weiter, denn der Gesetzesentwurf ist ja noch nicht durch.

Es darf gekotzt werden.
Ich gestehe: Ja, ich bin ein Ewiggestriger, ein Rückwärtsgewandter. Ich will die 90er Jahre zurück.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was die Politiker quaken, nehme ich nur noch am Rande wahr.

Mich erfreuen die Bilder aus Frankreisch und Schweden, wo sich unsere Schätzchen richtig warm laufen. Und dabei unterscheiden die nicht zwischen dem KfZ eines bösen Rechten oder dem eines Spießers, der grünrotschwarz wählte. Geliefert wird wie bestellt.

Und wer nicht weiß, daß Mohamed, der Prophet der "Religion des Friedens" (naja, der Quark ist wohl eine Christenschöpfung) und Vorbild seiner Anhänger Händler, Räuber und Krieger war, dem muß es wohl eingebläut werden.

Und die Mordanschläge?
Ich kann auf den ÖPNV und Pöbelevents verzichten. Mit etwas Vorsicht trifft es nur den ewigen "Unschuldigen". Mehr Sorge macht mir der alltägliche Terror im Kleinen, die vielen kleinen "Bereicherungen". Aber ohne rosa Multikultibrille hat man da auch gute Überlebenschanchen.

Meine Hoffnung auf zeitige Einsicht hat sich verbraucht. Ich betrachte die Filme von heißblütigen Bereicherungsaktionen als zu meiner Unterhaltung gedreht. Sie sind durchaus prickelnd ...

meint Kreuzweis

Anonym hat gesagt…

Auf den Punkt gebrachter großartiger Artikel, den ich aber lieber in den MS-Medien lesen würde!

Anonym hat gesagt…

Humanismus und Intelligenz schließen einander nicht aus. Für die würzige Wortgewandtheit und die unprätentiöse Klarheit ein herzliches Danke, Fragolin! tut gut. weiter so. Sie sprechen für viele.