„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 27. April 2017

Jahrestag

Genau heute vor drei Jahren, am 27.4.2014, gab der Springer-Verlag folgendes Statement heraus, nicht kursiv sind meine Gedanken dazu vermerkt:

Über den Islam sind in den letzten Jahren viele gesellschaftlich wichtige Debatten geführt worden.“

Also nichts Neues unter der Sonne. Wir haben das Problem nicht erst seit gestern, und auch nicht erst seit gestern dürfen wir dieses Problem nicht als Problem sehen.

Wie tolerant, wie friedfertig ist diese Religion? Wieviel Einfluss sollte der Islam – Glaube von Millionen Menschen in Deutschland – in unserem christlich geprägten Land haben?

Eine Religion ist weder friedfertig noch kriegerisch, sondern Menschen sind dies. Wenn es Menschen im Namen einer Religion sind, die damit auch noch genau den Buchstaben des Gesetzes dieser Religion erfüllen, dann sagt bereits der gesunde Menschenverstand, Anhängern dieser Religion mit Vorsicht zu begegnen. So wie man schmierigen alten Männern, die sich mit Bonbons an kleine Kinder anwanzen, mit generalverdächtigem Misstrauen begegnet. Es gibt Verhaltensweisen, und das kann auch das offene Bekenntnis zu einer Religion sein, die haufenweise Anhänger ausflockt, die glauben, man müsse nur die Heilige Schrift befolgen, die wiederum zu Aggression und Mord aufruft, die führen einfach zu Vorsicht.

Einfluss soll der Islam gar keinen haben. Der Einfluss der christlichen Kirchen ist historisch reingewachsen und wird seit Jahrhunderten sukzessive zurückgedrängt. Das nennt sich Säkularismus und ist eine unserer höchsten Errungenschaften. Da brauche ich über den erwünschten Einfluss des Islam gar nicht diskutieren: mein erwünschter Einfluss von Religion ist gleich Null. Das beinhaltet auch den Islam. Ganz besonders den Islam, denn der ist momentan die einzige aggressiv missionierende und gleichzeitig auch noch politische Forderungen stellende Religion.

Für BILD und Axel Springer gab und gibt es bei all diesen Debatten eine klare, unverrückbare Trennlinie zwischen der Weltreligion des Islam und der menschenverachtenden Ideologie des Islamismus.“

Ach was. Und wo? Wo ist diese Trennlinie definiert? Gehört das Steinigen und Handabhacken, die Himmelfahrt am Baukran für Schwule oder auch nur der frauenverachtende Stoffkäfig zur friedlichen Weltreligion oder schon zu deren bösen Bruder? Sind hunderte Pakistani, die auf offener Straße eine Frau verfolgen, weil jemand unbewiesen behauptet hat, sie hätte eine Koranseite herausgerissen (=Todesurteil in der Religion des Friedens), steinigen, mit Knüppeln erschlagen und wutheulend korankonform zu Brei zermatschen, den sie dann in einen Fluss werfen (es gibt da ein sehr unappetitliches Video auf YouTube, ich verzichte auf Verlinkung), alles Islamisten oder nur aufgebrachte Muslime, die ihre friedliche Weltreligion ausleben?
Welche Islamexperten in den Springer-Redaktionsstuben legen das aus, was jetzt zum Islam gehört und was nicht?
Oder soll man eher dem Oberislamisten in Ankara glauben, der selbst sagte: „Es gibt keine Trennung zwischen Islam und politischem Islam. Es gibt nur den Islam.“
Wer kennt sich im Islam jetzt besser aus, Döpfner oder Erdogan?
Selbstgefühlt ganz offensichtlich Döpfner:

Wer heute gegen den Islamismus kämpft, kämpft für einen aufgeklärten, starken, gesellschaftlich selbstverständlich verankerten, erfolgreichen Islam“, so Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer. „Es ist nicht antimuslimisch gegen den Islamismus zu sein. Im Gegenteil.“

Komisch, dass sehr viele Muslime es anders sehen und das Engagement westlicher Mächte gegen den IS, AlQaida, AlNusra, Boko Haram oder andere radikalmuslimische Verbrecher als Angriff auf die islamische Welt betrachten. Muslime selbst unterscheiden eben nicht zwischen Muslimisch und islamistisch, sondern zwischen sunnitisch und schiitisch, und beide Bewegungen flocken in großen Mengen Extremismus, Radikalität, Mord und Totschlag aus.

Auch komisch, dass man als Vorstandsvorsitzender eines Medienkonzerns glaubt, eine Definition des Islam zu haben, selbst wenn die von keinem Muslim auch nur halb so ernst genommen wird wie eine beliebige Fatwa eines Korangelehrten. Wie Islam zu sein hat und was ein guter Muslim zu tun hat, legt weder der Springer-Konzern fest, der sich mit seinen bei Biodeutschen recht gut funktionierenden Manipulationswerkzeugen bei im Glauben gefestigten bis fanatischen Muslimen die Zähne ausbeißt, noch Merkel oder der ganze Stasi-Maasi-Apparat, sondern einzig und allein die Religionsführer des Islam. Der zwischen Papst und Kaiser Trennung gewohnte Europäer begreift nicht, warum der Islam keinen Papst braucht: Weil jeder Herrscher gleichzeitig Stellvertreter Allahs auf Erden ist. In Personalunion. Frag die Saudis, die erklären das schlüssig. Und leben es auch konsequent vor.

In Berlin fand gestern ein gemeinsames Friedensgebet von Juden, Christen und Muslimen statt. Genau so sollte sich Religion präsentieren. Zu welchem Gott die Gläubigen dabei beten, macht keinen Unterschied, darf keinen Unterschied machen. Bei BILD und Axel Springer ist deshalb kein Raum für pauschalisierende, herabwürdigende Äußerungen gegenüber dem Islam und den Menschen, die an Allah glauben.“

Man sollte generell gegenüber keinerlei Menschengruppe pauschalisierende, herabwürdigende Äußerungen tätigen. Hat Springer schon vergessen, spätestens seit den Jubelorgien auf Friede Springers Busenfreundin Merkel und den verlogenen Hasstiraden gegen Pegida und die AfD. Man unterstellt einfachen Demonstranten gegen Missstände in Dresden niederste Motive, Hass und Verstellung, aber solidarisiert sich mit Vertretern einer Religion, die genauso gut Taqqiya leben könnten, wenn sie gemeinsames Gebet heucheln, wie ihr Prophet es ihnen in Feindesland zur Vortäuschung von Loyalität geboten hat, gleich neben dem Gebot, niemals anderen gegenüber loyal sein zu dürfen.

Wer eine Religion pauschal ablehnt, der stellt sich gegen Millionen und Milliarden Menschen, die in überwältigender Mehrheit friedlich leben.“

Spätestens hier ist den Springer-Leuten das Hirn aus den Ohren geflossen.
Wer eine Religion ablehnt, lehnt sie ab. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist das unveräußerliche Menschenrecht eines jeden Menschen, eine Religion anzunehmen oder abzulehnen. Will sich Springer etwa gegen die universellen Menschenrechte stellen und lieber der Kairoer Version das Wort reden? Schariakonform?

Ich lehne den Islam ab. Und ich stelle mich nicht gegen Milliarden Menschen sondern gegen eine aggressive Eroberungsideologie, egal in welcher Religion sie sich versteckt. Ich habe auch nichts dagegen, dass es friedliche Muslime gibt. Anzahl ist mir auch egal. Aber die Arschlöcher unter denen so zu behandeln, als wären sie faktisch von den anderen abgekoppelt, ist mit dumm noch recht schmeichelnd umschrieben.

Zu dem Thema ist schon genug gesagt. Nur eines wiederhole ich immer wieder gern: Solange muslimische Communities lieber ihren Glaubensgeschwistern, die Springer so schön entlang einer nicht definierten Grenze absondern will, Unterschlupf und Schutz vor den Ungläubigen gewähren und die schwarzen Schafe nicht aus ihren Reihen selbst aussondern, sind Muslime einfach nur Muslime und müssen von mir leider erst einmal als Bundesgenossen der Radikalmuslime betrachtet werden, bis sie mir das Gegenteil bewiesen haben.

Genau solche Auseinandersetzung entlang religiöser Grenzen wollen wir NICHT. Wir wollen sie nicht führen, nicht befördern und nicht herbeischreiben. Denn sie enden immer verheerend – das hat die Geschichte oft genug gezeigt!“

Ja, das ist schön, wenn der Springer-Konzern, der gegen Hetze entlang politischer Grenzen keinerlei Abneigung verspürt, ja sogar beim Herbeischreiben politischer Auseinandersetzungen kräftig mitmischt, sich dann, wenn eine politische Ideologie sich als Religion tarnt, vornehm zurückhalten möchte.
Dass sie selbst ganz am Anfang eine undefinierbare religiöse Grenze quer durch den Islam gezogen haben, also von außen gewaltsam zwischen Muslimen und Islamisten, und das von Muslimen sehr wohl als heuchlerische und anmaßende Einmischung ahnungsloser Ungläubiger betrachtet, wegen seiner idiotischen Nützlichkeit aber schweigend toleriert wird, ist den Superintellektüllen aus den Meinungsschmieden glatt entgangen.
Ja, gut gemeint ist eben das Gegenteil von gut.

Äh, wie viele Abonnenten hat die Springer-Presse in diesen vergangenen drei Jahren verloren?
Ja, die Mühlen mahlen langsam, aber gerecht. Egal ob von Jehova, Gott oder Allah.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bin heute in der Kaufhalle an einem Zeitungswerber vorbei, null Interesse trotz vieler Kunden. Sonst gab es immer mal ein Schwätzchen mit einer Oma usw. - nix, nur ein eisiger Blick ins Leere.