„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 3. August 2017

Sponner

Der „Spiegel Online“, liebevoll auch „SpOn“ genannt, ist heute mal wieder eine wahre Fundgrube für den interessierten Bürger.
Leider bin ich zu geizig, um mir jeden Artikel, der inzwischen hinter einer Bezahlwand verbuddelt wird, zu kaufen, so entgehen mir viele wichtige Erkenntnisse.
Zum Beispiel hier,

Sie möchten deutscher sein als viele Deutsche“ titelt das Fachblatt für Faktenkreationismus und Meinungsopportunismus, und setzt darunter ein Foto der, wie erklärt wird, aus Syrien stammenden Deutscheren als Deutschen:

Sie möchten, aber schaffen es anscheinend nicht. Zumindest optisch.

Aber das haben sie mit einigen der schon länger hier Stoffwechselnden gemeinsam, die wollen zwar die Vorzüge des Landes ihrer Nazi-Großeltern genießen, aber ansonsten syrischer sein als Syrer, arabischer als Araber und afrikanischer als Afrikaner. Dröseln sich Rastazöpfe in ihre fettigen Haare, kanakspraken wie Jungtürken auf Speed aus ihren islamistischen Hipsterbärten und hängen in Shisha-Bars ab und sind nur dann aus der Ruhe zu bringen, wenn ihnen die Mädels aus dem Klöppelkurs klarmachen, dass sie sich damit kultureller Aneignung strafbar machen.
Wenn Biodeutsche das tun, ist das nämlich ein Verbrechen. Nur Opfervölker dürfen das, und Deutsche sind nun mal ein Tätervolk. Deshalb darf man auch jubeln, wenn sich Opfervolksangehörige wie Tätervolksangehörige benehmen wollen, aber nicht umgekehrt. Opfer haben immer das fundamentale Grundrecht zu Tätern zu werden, aber Täter dürfen niemals Opfer sein.

Übrigens endet der frei lesbare Teil dieses Artikels, dessen Rest damit für mich nichtmal bei einem symbolischen Preis von einem Cent die Geldtasche lockern würde, mit der schönen Aussage:

Sie (...) sagt, sie habe gehört, dass die meisten Deutsche ein behindertes Kind nicht haben wollten, aber sie würden ihres auf jeden Fall bekommen.“

Also bedeutet deutscher zu sein als viele Deutsche, dass man eigentlich anders sein will als die meisten Deutschen? Hä?? Dann ist wohl auch der trotzige Hang zum fundamentalreligiösen Auftreten samt Kopftuch deutscher als deutsch, weil die meisten Deutschen solches ablehnen? Ist syrisch zu sein inzwischen deutscher als deutsch zu sein? Ist das die Botschaft, die man im Sinne der Alternativlosigkeit zu verbreiten sucht?
Danke, ihr Sponner, für diese Erkenntnis.

Ein weiteres Schmankerl gilt den Polen, über die man empört poltert: „Polnische Regierungspolitiker fordern von Deutschland Reparationen“

Abgesehen davon, dass man das absolut verstehen kann, da Deutschland ja erstens scheinbar viel zu viel Geld übrig hat und kaum noch weiß, in welchen Hintern es seine Kohle stopfen soll, um es nur ja nicht einem Deutschen zugute kommen zu lassen, und da bietet sich ja das Abzahlen alter Schulden geradezu an und zweitens sich gegenüber Polen momentan in bekannt großkotziger und herrenmenschlicher Weise als Zuchtmeister produziert, enthält es auch noch die eine oder andere informationskreationistische Neuschöpfung.

Der wissenschaftliche Dienst des Sejm soll entsprechende Möglichkeiten in den kommenden Tagen prüfen, sagte der Abgeordnete Arkadiusz Mularczyk von der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS).“

Der Sejm ist nicht die Regierung, wie in der Überschrift angekündigt, sondern das Parlament. Ein Abgeordneter ist kein Regierungsmitglied sondern ein von seinem Wahlkreis mit einem Mandat versehenes Parlamentsmitglied. Dass ein merkeldeutsches Jubelorgan des Alternativlos-Regimes den Unterschied zwischen Regierung und Parlament nicht mehr erfassen kann, wundert den Beobachter der Szene jetzt nicht mehr wirklich. Die einfachsten demokratischen Grundregeln können von erfolgreichen Abgängern des modernen teutonischen Bildungssystems nicht mehr erfasst werden.
Also, als kleine Nachhilfe: Ein Abgeordneter zum Parlament ist auch dann kein Regierungsmitglied, wenn er einer Regierungspartei angehört. Aber ich vermute, dieses Prinzip bleibt einigen unserer Schreiberlinge ebenso verborgen wie einem muslimischen Fundamentalisten das Prinzip, dass selbst Frauen vollwertige Menschen sind.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Was die jetzt natürlich empört über die polnische Frechheit polternden Politruks und ihre Schreibknechte ausblenden, ist nicht nur die sonst wegen jedem Furz heraufbeschworene historische Verantwortung des offiziellen Rechtsnachfolgers des Deutschen Reiches, nachdem Polen von Hitlerdeutschland faktisch ausradiert und zur deutschen Ostprovinz erklärt und Widerstand durch Massenhinrichtungen gebrochen wurde, sondern auch, dass die Reaktion der Polen in Anbetracht der präpotenten Anrotzereien durch sich zu moralischen Herrenmenschen aufspielende deutsche Spitzenpolitiker noch als verhalten und harmlos bezeichnet werden muss. Die Dreistigkeit, mit der Deutsche heute gegen Polen wettern und dem Staat androhen, ihn erziehen zu wollen, sonst würde man eben Strafaktionen überlegen, ist von beispielloser Instinktlosigkeit geprägt.

Doch kommen wir zu etwas Positivem. Nein, wirklich, man findet auch die ganz tollen Geschichten im „SpOn“. Nicht nur von den Helden von Hamburg, also diesen Tunesiern die den Messerstecher mit Gartenstühlen beworfen haben. Naja, Helden sind sie jetzt nicht wegen der Gartenstühle sondern weil sie Tunesier sind. Hätten Deutsche einen Araber, ob mit oder ohne Messer, mit Gartenstühlen beworfen, würden wir heute keine Orden verleihen sondern den Kampf gegen das rassistische Nazipack verschärfen. Aber zurück zum Positiven:

Der neue Mieter aus dem Orient“

Nein, nicht der Mieter ist das Positive, wie aus dem Text hervorgeht, sondern die Schulungen, die man Vermietern jetzt anbietet. Nachdem wahrscheinlich Schulungen für die Mieter aus dem Orient selbst mangels Teilnahmebereitschaft eingestellt wurden. Und damit die armen Schulungsleiter nicht in die Arbeitslosigkeit abrutschen, schulen sie jetzt eben die Vermieter, sich kultursensibel gegenüber ihren Mietern aus dem Orient zu benehmen. Integration ist eine Bringschuld. Für Vermieter, wie es scheint.

Und was liegen da für Themen an?
Rechtsgültigkeit von Mietverträgen mit Flüchtlingen“ - ach, gibt es da Unterschiede zu Mietverträgen mit Nichtflüchtlingen? Abgesehen von der Kleinigkeit, dass normale Menschen Verpflichtungen wie das Zahlen von Miete und den pfleglichen Umgang mit dem Mietobjekt eingehen, die auch eingeklagt werden können, bleibt die Frage, warum Mieter aus dem Orient keine normalen Menschen sein sollen, für die das gleiche Recht nicht gleiche Gültigkeit hat? Gibt es gesetzliche Ausnahmeregelungen für Menschen mit „Flüchtling“-Stempel oder gilt, wie in einem demokratischen Rechtsstaat üblich, gleiches Recht für Alle?

Überbelegung nach Familiennachzug“ - unterscheidet sich von normaler Überbelegung durch genau was? Es muss ja Unterschiede geben, sonst müsste man ja nichts schulen, oder? Oder steht der Schulungsfuzzi da acht Stunden vor seinem bunt bekrakelten Flipchart und zeigt eine Powerpoint-Folie nach der anderen, wo draufsteht „gilt das Gleiche wie immer, ändert sich nix, gibt es keine neuen Erkenntnisse“. Klingt das nur öde oder ist das auch für die Teilnehmer langweilig?

Umgang mit Doppel-Identitäten“ - was genau muss man da klären? Wie man eine korrekte Anzeige einbringt?

die Frage, wann der Vermieter die Wohnung eines abgeschobenen Asylbewerbers wiederbekommt“ - wieso nicht sofort? Wenn der abgeschoben ist, ist er nicht mehr da und die Bude wieder frei. Oder muss ein Vermieter eine bestimmte Zeit warten, ob der Abgeschobene vielleicht widerrechtlich wieder ins Land eindringt und seine alte Wohnung wiederhaben will? Dass illegal einreisende Betrüger mit Mehrfachidentität und einem Rattenschwanz an Anzeigen immer noch mehr Rechte haben als manche legal abgemolkenen schon-länger-hier-Steuerzahlende ist ja jetzt nichts Neues. Aber wenn sie dann doch mal außer Landes geschafft wurden haben die hier ja wohl absolut gar kein Recht mehr auf irgendwas, nicht einmal Einreise, oder?

Betriebskostennachzahlungen durch hohen Wasserverbrauch und Heizungsnutzung“ - soll man kultursensibel behandeln. Wenn Teutonen mehr verbrauchen, als sie zahlen können, werden sie eben gepfändet, verknackt, rausgeschmissen. Aber nicht die Mieter aus dem Orient. Die wissen es ja nicht besser und wissen ja nicht mal, dass sie hier nicht mehr im Orient sind. Die sind ganz offensichtlich in den Augen dieser Vermieter komplette primitive Dumpfbacken, die selbst als syrische Raketentechniker zehnmal blöder sind als der dümmste deutsche Totalversager, der seine Stromrechnung nicht mehr zahlen kann.

Schimmel in den Wohnungen“ - was unterscheidet Schimmel in Orientalenwohnungen von Schimmel in Deutschenwohnungen? Darf man den nicht mit alkoholischer Essig-Essenz wegputzen, weil die Bude dann nicht mehr halal ist? Sollen sie eben Chlor nehmen. Was für eine sinnfreie Blabla-Veranstaltung. Man kann sich das gutmenschlich-kultursensible Gesülze richtig vorstellen, mit dem den Mitarbeitern eingebläut wird, warum es notwendig ist, bestimmte Menschengruppen weit sensibler und nachsichtiger zu behandeln als dunkeldeutsches Pack.

Störungen durch größere Gruppen. Wie geht man damit um?“ - Eins zwei, Polizei. Zumindest in jedem Rechtsstaat. Rausschmiss und fertig. Bei Widerstand gegen die Staatsgewalt Umzug in eine kleinere Wohnung mit Gitterfenster. Auch wenn, wie im Artikel erklärt wird, die Weiber ihre Kerle tagsüber aus dem Haus werfen (natürlich, bei Muslimen haben bekanntlich die Frauen das Sagen…), gibt das denen kein Recht, sich wie Arschlöcher aufzuführen.

Es müsste andersrum laufen: Entweder die Goldstückchen besuchen eine Schulung samt Abschlussprüfung, mit Teilnahme- und Erfolgspflicht, oder sie bekommen keine Wohnung und können in ihrer Turnhalle verschimmeln. Die Mieter gehören geschult, wenn sie nicht wissen, was die Pflicht eines Mieters ist und nicht der Vermieter darin, warum er die aus angeblicher Dummheit (oder doch Ignoranz) begangenen Verfehlungen seiner Bereicherer zu erdulden hat.

Ein weiterer Tag voller Dummheit und Ignoranz, Sinnlosigkeit und Idiotie.
Danke, ihr Sponner.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Etwas abseits

Als Hobbykoch durchstreifte ich jüngst die lehrreichen Videos einer jüngeren Frau: Charmant, souverän, mit breitgefächerten Ideen und seltenem darstellerischen Naturtalent, leicht schwäbelnd. Man ahnt einen türkischen Hintergrund (Themen, Aussehen, deutscher Mann?) und denkt sich: prima assimiliert!

Dann: Einkäufe nur im türkischen Supermarkt. Der Verzicht von Alkohol, auch bei entsprechenden Saucen, erscheint nur als private Marotte, Schweinefleisch kommt nicht vor (nichtmal als Begriff!), selbst bei italienischen Standardgerichten mit Schinken (statt dessen ein ekelhafter Rinder"schinken") und mir hat es gereicht: Das Aroma war ins Ranzige gekippt.